============================================================== DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung für Sparsame ============================================================== Ausgabe 11/2020 Knauserer-Homepage: http://www.derknauserer.at Link: http://www.derknauserer.at/kn/knauserer 11_2020.txt ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Brauchen oder nicht brauchen? Das ist hier die Frage! (von Brigitte) * DAS TEETISCH-PROJEKT - oder Kreativen beim Denken zusehen Teil 2: Annäherung an die Kreativität * EINKOCHEN, EINMACHEN ... im November ... der Dörrautomat * SELBSTGEMACHTE ZAHNPASTA und EIN DEOEXPERIMENT * Quo vadis - November * Mit kleinen Tipps viel sparen -------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: der Knauserer erscheint einfach, wenn er erscheint. Monatlich wäre nett, aber bei dem Tohuwabohu im Herbst einfach nicht zu machen. Ich gebe es zu!! Vor Weihnachten kommt sicher noch eine Ausgabe - wer Gedanken und Tipps loswerden möchte, immer gerne. Vielleicht schauen wir gemeinsam nach vorn - das tut uns allen gut! Über kurz oder lang scheint aber der Newsletter eine schwierige Geschichte zu werden, immer mehr Mailanbieter fahren mit allgemeinen Spamfiltern drüber und ich habe weder das Wissen noch die Zeit da zu reagieren. Also wenn ihr den Knauserer vermisst, dann könnte es sein, dass ein Spamfilter zuge- schlagen hat - ihr könnt den Knauserer trotzem weiterhin im Archiv lesen. Bis Dezember Eure Michi -------------------------------------------------------------------- * Brauchen oder nicht brauchen? Das ist hier die Frage! (von Brigitte) Dass ich viele Dinge gerne selber mache, ist ja nun kein Geheimnis. Dass ich zwei Kauf-Nix-Jahre recht erfolgreich hinter mich gebracht habe auch nicht. Ich könnte also so recht zufrieden sein mit mir? Ob Zufriedenheit aufkommen kann, hängt auch immer ein bisschen vom Umfeld ab, und davon wie stark man sich von diesem distanzieren kann. In meinem Umfeld – da dominieren die Normalos - bin ich schon recht exotisch, was dazu führt, dass ich mein Handeln sehr oft hinterfrage, was an sich ja etwas Gutes ist. Das macht es mir nicht gerade leicht mich auf meinen Weg zu konzentrieren. Darunter leidet dann eben auch die Zufriedenheit. Die Corona-Krise hat das Leben ja nun auch nicht vereinfacht. Anfangs dachte ich noch: Kein Problem für uns. Wir haben alles was wir brauchen. Treten wir also noch etwas kürzer als wir es eh schon tun, und die Krise wird uns schon nichts anhaben können. Ich habe also begonnen in Haus und Garten erstmal fröhlich vor mich hinzuwursteln, habe vieles an angesammelten Materialien wiederentdeckt, sortiert, Pläne dafür geschmiedet und einiges so zurecht gestellt, dass ich es demnächst einfach nur zur Verwertung zu greifen brauche. Ich habe neue Kisten angelegt: zwei mit Kerzen, drei mit Stoffen und Stoffresten, einige mit Wolle und Wollresten... Alles was sich so im ganzen Haus angesammelt hatte, hat jetzt nur noch einen einzigen Platz. Als ich fertig mit Räumen und Sortieren war, stellte ich fest, dass ich mit vielen Dingen, die ich im ganzen Haus oft vergeblich gesucht hatte, im Dutzend gesegnet bin. Aus lauter Jux und Dollerei machte ich eine Liste an Dingen, die ich die nächsten 20 Jahre ganz bestimmt nicht würde kaufen müssen. Die ist ganz schön lang. Zwischendrin habe ich die Früchte meiner Gartenarbeit geerntet und zur Aufbewahrung verarbeitet. Regale füllten sich mit Eingekochtem und Truhen mit Gefrorenem. Monate sind ins Land gezogen seit Beginn der Corona-Krise. Anfangs hatte ich noch den Eindruck gehabt, dass alle und alles ab sofort etwas ruhiger, gesitteter, nachhaltiger, überlegter, dankbarer... werden würde. Ich glaube ich habe mich da sehr geirrt. Dabei hätte ich wissen können, dass das Ablegen alter Gewohnheiten natürlich nicht übernacht geht. Während ich auf den alten – neu entdeckten – Schätzen saß und mich darüber zeitweise auch freuen konnte, waren andere kräftig am Ausmisten. Keine Woche verging, ohne dass irgendwo im näheren Umfeld Sperrmüll rausgetragen wurde. Macht ja auch Sinn, wenn man zu viel hat. Würde ich genauso tun. Doch kaum war der „alte“ Kram weg, standen auch schon die Lieferanten der neuen Möbel vor der Tür. Bei dem einen oder anderen Gespräch hörte ich oft: „Die Sachen waren eigentlich noch gut. Aber wir brauchten mal was Neues!“ Ich stellte mir dann die Frage: „Was brauche ich eigentlich Neues?“ Die Antwort? „Es ist wohl schön etwas Neues zu bekommen. Aber brauchen? Nein, brauchen tu ich es nicht! Warum also dafür Geld verdienen, Zeit ins Aussuchen, Kaufen und Aufbauen investieren?“ Ich habe diese Antwort immer für mich behalten. Sonst hätte ich wahrscheinlich mindestens als Spielverderber dagestanden. Das Spiel „Kauf-Entsorung- Neukauf....“ lässt sich nicht so einfach abservieren. Angeblich fußt ja unser ganzer Wohlstand darauf, dass möglichst viele mitspielen. Wohlstand an was eigentlich? Ich gebe zu, ich habe einen Wohlstand an Zeit über die ich frei verfügen kann, von dem 90% meiner Nachbarschaft nur träumen können. Ich bin dankbar dafür. Und der Preis? Du bist raus aus dem Spiel. Du schaust von draußen zu und bist dazu verdammt vieles von dem was du tust oder lässt ständig zu hinterfragen – auch weil du die Zeit dazu hast. Ja, und gerade auch dann, wenn du das Spiel freiwillig verlassen hast. Dann sind nämlich nicht irgendwelche Umstände „schuld“, sondern du ganz allein, wenn es dir mit deinem Lebensentwurf mal nicht so gut geht. UND?! Neulich fragte das kleine Teufelchen in meinem Kopf: „Bist du jetzt schon so alt, dass du fast nichts mehr zu kaufen brauchst?“ Das hat gesessen, kann ich euch sagen: Mein Ego lag tagelang völlig zerknittert in der Ecke – und ich fassungslos daneben. Bis zu jenem Traum: Ich schlenderte ziellos durch die Stadt und traf auf eine Gruppe Jugendlicher. Von der Fridays-For-Future-Bewegung? Wir kamen ins Gespräch, tauschten uns aus: „Alt und zufrieden? Und noch dazu genug Zeit, um Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen?“ rief ein Mädchen aus der zweiten Reihe. „Da bist du bei uns doch goldrichtig. Solche wie dich brauchen wir noch viele!“ Wie es weiter ging, weiß ich leider nicht. Der Traum war schlagartig zu Ende. Doch als ich im Aufwachen mein Ego fröhlich auf der Bettdecke herum hüpfen sah, dachte ich: „Das isses! Die sind jung, auf der Suche nach fruchtbarer Zufriedenheit, und sie nehmen sich die Zeit dazu. Ich bin alt und eigentlich zufrieden, wenn ich ganz bei mir bin. Nutzen wir also gemeinsam unsere Zeit, um zu hinterfragen, was die Generation dazwischen in ihrem Hamsterrad so treibt, antreibt, aufreibt....“ -------------------------------------------------------------------- * DAS TEETISCH-PROJEKT - oder Kreativen beim Denken zusehen Teil 2: Annäherung an die Kreativität Das Teetischchen ist natürlich noch immer nicht gebaut, obwohl einige Grundzutaten längere Zeit schon in der Werkstatt rumliegen. Im November wird es bei mir ruhiger und dann stell ich mich mal in die Werkstatt. Ich habe seinerzeit die kreativen Ideengeber gefragt, warum sie denn so kreativ seien. Ganz genau hab ich folgendes gefragt: Würdest du sagen: Kreativität entspringt dann, wenn ein Problem auf ein Gebiet fällt, auf dem man unterwegs ist und das einen interessiert? Braucht es eine gewisse Lust am Spielerischen? Wie würdest denn du erklären, dass du zu kreativen Lösungen kommst? Was sind die Zutaten? Wann funktioniert es, wann nicht? Bei dir hat es offenbar funktioniert. Liegt es am Input? Und dabei kamen interessante Antworten, die ich ungern kürzen möchte: FRANCA: In diesem Fall habe ich direkt bei Pinterest gesucht und auch das gefunden, was ich für sehr kreativ empfinde. Eine Voridee von Katalogen, welche zu einem Hocker umgemodelt wurden, bzw. auch kreative Ideen mit Bücher habe ich schon eher auf Youtube und auch Pinterest gesehen. Ich finde es immer interessant mit Sachen, die man bereits hat etwas zu machen. Wenn ich was brauche, überlege ich mir immer, ob es auch mit anderen Gegenstände die man rumliegen hat ein Lösung finden kann. Etwas das man hat zu reparieren ist immer die erste Option, wenn es irgendwie geht. Die 2. Option ist, kann ich einen anderen Gegenstand benutzen, welcher das Gleiche auch erledigen kann. Somit ist dann vielleicht auch kein Ersatz nötig. Wenn möglich immer gebrauchte Sachen kaufen, oder in der Familie zuerst rumfragen, vieles liegt manchmal rum bein Einen und wird bei anderen benötigt. Die Kreativität kommt sicher einmal mit dem Bedarf einer Sache, aber manchmal sieht man es einfach so aus einem Zusammenhang. COCO: vielen Dank für deine interessierten, belebenden Rückfragen. Ich habe in der Mittagspause ein bisschen über "meine Motivation" nachgedacht. Ich denke es ist evtl. eine Charaktersache - ich bin so ein "Mensch mit Helfer-Gen", und gehe quasi immer mit offenen Augen durch die Welt, um auch Dinge und Tipps in mich aufzunehmen und weiter zu geben. Wenn ich dadurch das Leben von jemandem noch besser oder einfacher machen kann, so wie z.B. eines meiner Highlights als ich einem früheren Arbeitskollegen eine Annonce weitergeleitet hatte in dem ein Hund ein Zuhause sucht, und dies deren neuer Familienhund wurde, oder einfach jemandem einen schlauen Kniff am Computer oder sonstwas zeige, macht mich das glücklich, und gibt mir das Gefühl einen Beitrag zu dieser Menschheit zu leisten. Das heißt, ich mag es auch wenn mir andere ihre Probleme erzählen, und ganz automatisch rattert mein Gehirn dann quasi alle Register durch, und überlegt, wie man das Problem lösen könnte. In meinem persönlichen Alltag gibt es leider nicht so häufig Dinge, die ich durch Kreativität / Bastelei lösen kann, aber wenn, dann tue ich das sehr gerne, wie z.B. letztes Wochenende ein Klingelschild (welches dann nicht nur schnöde unsere Hausnummer bekam, sondern Upcycling-Mäßig ein Hintergrundbild aus Pfirsichblättern, welches ich neulich aus einer Zeitschrift herausgerissen habe (schöne Zeitschriftseiten reiße ich immer gerne für spätere, kreative Zwecke heraus und sammle sie in einer Bastelkiste.) BEATE: Kreativität entspringt dann, wenn ein Problem auf ein Gebiet fällt, auf dem man unterwegs ist und das einen interessiert? Nicht zwangsläufig, zumindest die Kreativität, die Du meinst. Es gibt meiner Meinung nach weitere Faktoren, damit man sich auf die eigene Kreativität als Problemlösung einlässt. Drei Beispiele sind : die Zeit ( Zeitdruck verhindert oft Kreativität, auch wenn die Lust am Spielerischen vorhanden wäre), die Authentizität ( unabhängig sein von gängigen Trends, auch das blockiert) und nicht zu vergessen, dem, was vorhanden  ist (oder Gebrauchtem), die nötige Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegen zu bringen.  Braucht es eine gewisse Lust am Spielerischen? Das absichtslose Tun, das Spielerische ist eine Quelle aus der Kreativität kommt und deshalb eine Notwendigkeit, selbst wenn den Lösungen "nur" Gedankenspiele vorausgehen.    Im Moment ist mein Ansporn groß, Altes wiederzuverwenden oder umzufunktionieren. Für mich kann ich die obige Frage deshalb mit "ja" beantworten. Übung macht immer besser, auch beim Problemlösen und wenn man das lange genug betreibt, zaubert die Kreativität so manches Ungeahnte hervor, nicht nur an Lösungen sondern auch an Zuwachs von Fähigkeiten und Fertigkeiten.   Wie würdest denn du erklären, dass du zu kreativen Lösungen kommst? Was sind die Zutaten? Wann funktioniert es, wann nicht? Bei dir hat es offenbar funktioniert.  Liegt es am Input? Manche Menschen brauchen eine Krise, um ihre Fähigkeit zur Kreativität zu erkennen. Das war bei mir auch so. Diese Kreativität kam als spontaner Gedanke und es hat sich der Spruch:" Not macht erfinderisch" direkt bewahrheitet. Von da an hat mich die Idee nicht mehr losgelassen, Dinge umzugestalten oder teilweise in eine Lösung zu integrieren. Oft ergibt eine Idee die andere. Den Anfang können auch banale Dinge machen, w.z.B. der Austausch zweier Tische für den Balkon. Es ist auch nicht immer ein Problem damit verbunden, sondern das Ausschöpfen einer Möglichkeit z.B. für eine ansprechende Raumlösung. Mein Vorteil ist, ich habe ein ausgesprochen gutes Gedächtnis für alle die Dinge, die im Haus vorhanden sind und das sind wirklich viele (2 1/2 Haushalte kamen da zusammen) und ich kann mir Lösungen merken, die mir irgendwann mal gefallen haben. Die kreative Lösung entsteht aus vorhandenen Dingen + die Idee, wie sie zu verarbeiten sind. Eine andere Möglichkeit ist, Dingen eine andere Funktion zu geben, als sie bisher hatten. Bevor ich ein Problem als für mich nicht lösbar ansehe, muss ich einsehen, dass es meine Fähigkeiten und Fertigkeiten übersteigt, mir zu gefährlich ist oder an körperlicher Kraft zur Ausführung, respektive an geeignetem Werkzeug (Maschinen) mangelt und für manche Problemlösung fehlt mir, trotz Interesse, die Lust. Da warte ich ab, lass es bleiben oder vergebe einen Auftrag. ELKE: In unserer Familie wurde schon immer aus Alt etwas Neues gemacht. Meine Eltern gehören der Kriegsgeneration an und da wurde einfach nichts weggeworfen. Dazu waren wir 5 Kinder und ein Verdiener, da konnte nicht alles neu gekauft werden. Wenn wir z.B. für Bastelarbeiten in der Schule oder bei unseren kirchlichen Gruppen etwas brauchten, dann mußte ich nur meine Mutter fragen, irgendwo fand sich immer das Passende. Es mußte ganz selten etwas gekauft werden. Ich habe eigentlich schon immer gern etwas selbst gemacht. In der Grundschule hatte ich schon sehr viel Spaß am Handarbeitsunterricht und auch an Kunst. Mit 14 Jahren belegte ich einen Nähkurs und ab dem Zeitpunkt konnte ich auch mitreden und trug immer moderne Sachen. Später habe ich auch sehr viel für meine Kinder henäht, gestrickt, gebastelt. Bis heute überlege ich bei allem, ob man aus diesem oder jenem noch etwas machen könnte und hebe es auf. Ideen habe ich eigentlich immer ganz viele, aber oft ist es halt so, wer braucht das alles und so mache ich nur etwas, wenn ich es auch benötige. Jetzt habe ich z.B. viele Masken aus alten Oberhemden genäht. Mein Mann trägt die nicht mehr und so kann man die ja momentan noch sehr gut weiterverwenden. Mehr Antworten das nächste Mal - so schöne Geschichten kürzt man einfach nicht. -------------------------------------------------------------------- * EINKOCHEN, EINMACHEN ... im November ... der Dörrautomat Ich mache mir so meine Gedanken über die Zukunft. Und wenn die Gedanken abtrifften und negativ werden, dann hat es mir geholfen - Vorräte anzulegen. Während Marmeladen, Kompotte aber auch Sauerkraut ganz gut gehen, erlebe ich bei eingelegtem in Essig öfter mal, dass es dann einfach nicht gegessen wird. Die Radieschen, die wirklich saulecker waren, hab ich mir auch selber gegessen. Heuer hatte ich nun sehr viele Himbeeren (schon eher ein Luxusproblem) und vor allem sehr viele Äpfel. Apfelmus hatte ich dann schon etliche Kilo eingekocht. Zwei Bleche Apfelkuchen eingefroren und auch einen Mürbteigkuchen im Glas. Und da hab ich mir in einem schwachen Moment ein Dörrgerät angeschafft und ich bin sehr zufrieden. Wir haben aus einigen Kilo Äpfeln getrocknete Apfelringe gemacht. Bei uns ist die Sonneneinstrahlung im Herbst einfach zu schwach um etwas anderes als Kräuter und Pilze in der Sonne zu trocknen. Das Ergebnis war mehr als erfreulich. Wir haben leckere Apfelringe, die man sehr platzsparend lagern kann. Sie sind trocken gelagert sehr lange haltbar und die Kinder lieben sie als NAscherei. Zur Jause ein Sackerl Apfelringe geht gut durch und wird auch gegessen, weil es an Snacken erinnert. Birnen gingen natürlich genauso gut. Eigentlich hätte ich gerne Kletzenbrot gemacht, aber die hungrige Meute war schneller. Ich habe mich dann auch über die Himbeeren gewagt. Das Ergebnis ist supersüß. Als Nascherei weniger geeignet, aber dafür der Burner im Müsli. Wir haben jetzt eine kleine Auswahl an sehr leckeren Müslibeigaben und der ruf nach schokogestreckten Müslivarianten sind ruhig geworden. Mit Haferflocken, geriebenen Nüssen und den Himbeeren klappt das Frühstücksmüsli jetzt auch super. Kräuter und Pilze wie gesagt, trockne ich weiter in der Sonne, da wäre der Dörrautomat schlichtweg Energieverschwendung. Gut geht auch Gemüse. Ganz fein geschnitten ist es schnell gedörrt und in Paktln abgefüllt mit etwas Salz und anderen Gewürzen dazu, hat man eine leckere Instantsuppe Ich bin noch beim Herumexperimentieren, aber das Teil macht schon Spaß. Ich hatte vor Jahren einen Solardörrer, der bei uns einfach nicht funktioniert hat. Dann wenn massig Dörrgut kommt, kommt bei uns die Sonne erst um so 15 Uhr für 3-4 Stunden und das ist zu kurz. Davor bildet sich beim Dörrgut Schimmel durch das Kondenswasser über Nacht. Der Dörrer steht in der Küche und wird da auch gut genutzt. Ich finde die gedörrten Produkte eine richtige Bereicherung zu den fermentierten Sachen, den Kompotten, Marmeladen und den versprengten Gläsern mit sauer Eingelegtem. -------------------------------------------------------------------- * SELBSTGEMACHTE ZAHNPASTA und EIN DEOEXPERIMENT zu meinem Badezimmerthema hat es sehr interessante Rückmeldungen gegeben. Die besten Tipps zu Zahnpulver Andreas "preisgekröntes" ZAHNPULVER 2 gestrichene Esslöffel Zeolith 1 EL Zahnkohle 1 EL Xylit 1 Messerspitze Nelkenpulver 1/2 TL Kurkumapulver 1/2 bis 1 TL Natron 1/2 EL Silicium 3 Tropfen ätherisches Bio Zitronenöl 2 Tropfen ätherisches BIO Pfefferminzöl Zeolith gibt es überall - Kilopreis 17 EUR, Zahnkohle oder Aktivkohle - gibt es sogar beim Gewürzhändler des Vertrauens und Silicium ist Kieselerde - auch kein Problem. Sollte es sogar lokal in Drogerien und Apotheken geben. Bei Amazon kaufen wir es nicht!!! Und dazu die passende Mundspülung MundspülungPulver 2/5 EL Himalaya Steinsalz 1 EL Xylit 1 Messerspitze Nelkenpulver 2 Tropfen ätherisches Bio Zitronenöl 2 Tropfen ätherisches BIO Minzöl oder alternativ Teebaumöl oder Salbeiöl ZAHNPULVER NACH CHRISTEL Christel macht es so ähnlich mit etwas weniger Zutaten: So ähnlich, wie Dein Mundwasser. Ich vermische in einem Schälchen halbe /halbe in etwa, je nachdem wie mans mag Natron und Xylit. Dazu Pfefferminzöl, kann man schon ganz schön viele Tropfen reintun. Und das letzte halbe Jahr mag ich dazu noch Nelkenöl . Das Pulver vermischen undn eine alte Plastikdose geben , die gut verschliessbar ist. Zum Zähneputzen hab ich einen kleinen Eierlöffel mit dem ich einen viertel Löffel aus dem Döschen nehme und dann mit der nassen Zahnbürste aufnehme. Es sollte kein Wasser in das Pulver gelangen. Ich mag es und komme damit gut zurecht. Cornelia experimentiert mit Deos rum und berichtet: Die Alverde Deodorants (von dm) kommen immer in Glasflaschen mit Pump-Sprühdeckel. Wir versuchen auch beim Deo gesundheits- bewusst zu sein, somit nutzen wir diese Deos. Als mir neulich eines leer wurde wollte ich die Flasche so ausspülen, dass ich Gefäß + Sprühkopf für etwas anderes wieder benutzen kann. Mehrere Male ließ ich sie mit Wasser einweichen, auch mit heißem etc. - aber der Duft blieb bestehen, selbst nach mehreren Versuchen. Ich bin jetzt dazu übergegangen ein leeres Deo einfach noch mal mit Wasser zu befüllen und weiter zu verwenden. Es ist dadurch ein bisschen milder, und die Duftwirkung hält nicht so lange an. Beim Männerdeo bilden sich am Boden auch ein paar "Flankerl", aber der Duft ist immer noch der Selbe. Vielleicht ist das ja brauchbar, für den einen oder anderen Knauserer. (Ich könnte mir vorstellen man kann hier auch experimentieren, und bewusst die Flüssigkeit "strecken", also schon früher verdünnen, oder auf mehrere Fläschchen aufteilen und mit Wasser vermischen.) - Natürlich alles ohne Gewähr. --------------------------------------------------------------------- * Quo vadis - November Ein paar Gedanken von mir zu einer schrägen Zeit Ich ärgere mich eigentlich nicht selten über mich selber. Seit wievielen Jahren schreibe ich nun Knauserer? Seit wievielen Jahren durchforste ich gemeinsam mit euch die naheliegenden und entlegenen Winkel des lustvollen Sparens? Wie lange schon raunze ich nach "Veränderung"? Dringend müsse sich was ändern ... wegen der Umwelt, und die soziale Ungerechtigkeit, die Ellbogengesellschat, der Kapitalismus, die Wegwerf- gesellschaft, das landläufige Konsumtrotteltum ... ... und dann steht die Veränderung in Form einer Wirtschaftskrise vor der Tür. Wer Corona mal zur Seite schiebt, sieht schon recht klar, dass sich das nicht mehr so ausgehen kann mit dem benötigten 3 % Wirtschafts- wachstum für 2020. Langsam stellt das Finanzamt die gestundeten Steuern fällig, die Sozialversicherung braucht sicher auch Geld. Im ersten Quartal trudeln dann die ersten Insolvenzen ein ... es wird dick kommen. Der Herr Bezos und sein Milliardärsklub reibt sich die Hände, sind sie auch diesmal wieder reicher geworden. Wie lange schreibe ich schon gegen den Wahnsinn der Konsumgesellschaft an? Und jetzt steht die so lange erhoffte Veränderung vor der Tür und anstatt ein freundliches Hallo und hereinspaziert, hab ich ein mulmiges Gefühl. Ich bin schon ein komischer Mensch. Neben mir steht eine schon fast leere Flasche Sturm mit einem vollen Glas. Im Zuge der Entleerung der Butille hab ich mir schon selber ernsthaft die Frage gestellt: ja hallo, geht es noch ...? Du weißt doch alles über Krise, Vorsorge tralala? Deine Vorratskammer ist gefüllt? Die Fixkosten sind sehr reduziert? Mit meinem Repair Cafe und der Foodcoop habe ich tolle Lösungen erarbeitet? Das halbleere Glasl Wein und ich wir sind uns sicher - das mulmige Gefühl hat damit gar nichts zu tun. Ich auf meinem Bichl bin vorbereit. Was soll schon kommen? Auch die Kinder sind einigermaßen beruhigt? Wir sind so bescheiden? Wir wohnen bescheiden? Wir kleiden uns bescheiden? Upcycling, Recycling, Second Hand - alles schon durchexerziert. Wir basteln, handarbeiten und reparieren und für die Dinge, die wir nicht können haben wir ein lässiges Netzwerk begabter Menschen. Wir können einkochen, fermentieren, Gemüse und Obst aus dem Garten ernten. Wir haben Hühner und Schafe. Die Foodcoop versorgt uns mit besten Lebens- mitteln und wenn wir krank sind, dann legen wir uns einfach hin. Was soll uns passieren? Ja eh nicht viel. Was ist es dann, das in mir so gräbt. Das leere Glas Wein ist zu dem Entschluss gekommen, dass hinter der Krise mit ihrer erhofften Veränderung eine Gesellschaft steht, die mir ein Rätsel ist. Wie wird diese wohlstandsverwahrloste Gesellschaft darauf reagieren? Wie reagieren die Österreicher auf Massenarbeitslosigkeit, die sie gar nicht kennen? In Tirol waren es immer so 2-4 % (also NIX). Ist unser ARbeitslosen- system auf spanische Verhältnisse ausgelegt? Eher nicht. Wie schaut dann die Reaktion all jener Abgehängten aus? Fliegen die Fetzen oder werden sie stoisch oder wählen sie einen dritten Weg der sinnvollen Aktivität. Wie reagiert eine Gesellschaft in der ganze Schichten absacken, während andere den Reibach ihres Lebensmachen? Wo gehen wir hin? Können wir uns die Demokratie erhalten auch wenn es mal nicht mehr alles so Supersuper ist und man Armut als Urban legend einiger Sozialphantasten abtun konnte. Was ist wenn die Armut in den Straßen steht und laut schreit: "Hallo, hier bin ich! Und ich geh hier nimmer weg!" Verkraftet unsere Lulu-Gesellschaft, die gegen nix robust ist, Bilder des Elends. Wir verzweifeln moralisch schon an Vorstellungen wie Triage, wie machen wir es dann wenn die Selbstmordraten der Jahre 2021 und 2022 durchsickern und zwar die richtigen Zahlen. Ruft diese Gesellschaft planlos, dann wohl nach einem Führer. Bei uns steht er ja schon mit gegelter Frisur in den Startlöchern - er würde schon arg gern. Jemand dem man sich schmachtend ans Revers wirft, die die Hollywood-Diva und der dann alles gut macht. Kollateralschäden - wurscht. Schafft es unsere hochgebildete Gesellschaft die richtigen Schlüsse zu ziehen, einen Schritt nach hinten zu treten, bescheidener zu werden, daseinsmächtiger zu agieren, solidarischer zu sein. Also ein Knauserer zu werden. Was nützt mir die knauserer-vervollkommnete "Bichl"Existenz mit Fernsicht über das halbe Inntal, mit Blick auf das göttlich-schöne Karwendel, wenn es die Gesellschaft nicht packt? Deshalb das mulmige Gefühl in mir ... Ich wäre nicht ich, hätte ich nicht einen Aufruf an alle. Ihr, die ihr hier teilweise seit 20 Jahren mitlest (mal mehr mal weniger), ihr habt euch in diesen letzten 2 Jahrzehnten mehr als einmal selber die richtigen Fragen gestellt und kennt auch richtige Antworten. Auf euch kommt es jetzt an. Euren Weg zu Ende zu denken, eure kleine Umwelt mitzureißen, auf dass wir eine pluralistische, freie, demokratische Welt bleiben und das Feld nicht für Populismus und ... sagen wir es laut ... Faschismus. Denn der hat heutzutage kein braunes Mäntelchen mehr um. Machen wir es uns nicht zu einfach wegzusehen. Und nochwas in eigener Sache: für Österreich sind die Zahlen ziemlich gesichert, dass 22 % der Bevölkerung depressive Züge zeigen, die bereits behandlungsbedürftig wären (also nicht das kurz schlecht drauf sein - Thorsten Sträter erklärt es göttlich: https://www.youtube.com/watch?v=O7c7g26X0Ng) Sie könnte sich heuer zur zweithäufigsten Todesursache weltweit aufschwingen. Liebe Leser, auch wenn es momentan nur ein Problem gibt, das Gehör findet, beißt nicht die Zähne zusammen und reißt euch - wie ihr sicher öfter hört - zusammen und "man müsse ja nur ein bissl in die Natur raus gehen". Nehmt euch selber ernst! Auch wenn ich jetzt nicht 10.000 Leuten anbieten kann - "He wenn es gar nicht mehr geht, einfach mal kurz anrufen!" Bitte sucht euch eine "Michi", die euch zuhört. Die Suche ist nicht einfach, aber irgend jemand da draußen versteht euch. Auch wenn momentan ein sozialer Kontakt das schlimmste Verbrechen ist, das man begehen kann, scheißt drauf, wenn es euch ganz dreckig geht - so tolerant ist auch die schrecklichste Veordnung. Redet miteinand. Das Weihnachten schaffen wir!! --------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen INDISCHES SPRINGKRAUT (Ingrid weiß nur Gutes zu berichten) Liebe Michaela, wollte Dir schon lange mitteilen, dass die Früchte des Indischen Springkrautes essbar sind und sehr gut, wie Walnüsse schmecken. Auch wenn sie noch nicht ganz reif sind. Der Saft des Stängels kann lindernd bei Insektenstichen aufgetragen werden. Die Wurzel enthält Salicylsäure. Ich teste, ob sich davon vielleicht ein Mittel gegen grippale Infekte herstellen lässt. Es gibt keine "bösen Pflanzen" , wie manche Menschen das Indische Springkraut nennen. ---------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 11/2020 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Bargeldlos oder Bargeld-Los - ein paar Gedanken zu einem mir sehr unangenehmen Thema und ein paar Idee, wie man ihm etwas den Zahn ziehen kann * DAS TEETISCH-PROJEKT - oder Kreativen beim Denken zusehen Teil 3: Bastelstunde die erste * EINKOCHEN, EINMACHEN ... im Dezember - vorweihnachtliches * noch offen * noch offen * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at